Das berechtigte Bemühen um die Gleichstellung von Mann und Frau, wird gerade in jüngster Zeit durch die Berücksichtigung all´ derer vor eine große Herausforderung gestellt, die sich bezüglich ihrer Zugehörigkeit nicht so recht zwischen den Geschlechtern entscheiden können. Es ist nicht immer einfach, hier eine akzeptable Lösung fernab von jeglicher Diskriminierung zu finden. Gerade weil es in aller Regel eindeutige biologische Unterschiede zwischen dem normalen weiblichen und dem normalen männlichen Organismus gibt. So besitzen lediglich Frauen Eierstöcke und eben nur Männer jene kastaniengroße Drüse, die man Prostata nennt. Folglich kann eine Frau zwar an Gebärmutterkrebs erkranken, niemals aber an der benignen Prostatahyperplasie (BPH).
Nur ´was für Männer
Die BPH ist eine gutartige Vergrößerung der männlichen Vorsteherdrüse und im Gegensatz zu einer malignen Zellwucherung glücklicherweise keine Krebserkrankung. Dennoch will auch die BPH ernst genommen werden. Aufgrund ihrer anatomischen Lage direkt unterhalb der Harnblase kann eine vergrößerte Prostata die Harnröhre abdrücken und den Harnabfluss erschweren. Dadurch verbleibt Restflüssigkeit in der Blase. Sie bietet Bakterien einen willkommenen Nährboden und kann darüber hinaus zu einem Rückstau von Flüssigkeit in die Nieren führen.
Kein Theater mehr?
Früher oder später erkranken fast alle Männer an der BPH. Von den Herren um die Fünfzig ist etwa jeder zweite betroffen. Die Beschwerden entwickeln sich schleichend und fallen zunächst nicht auf. Erst nachdem die BPH schon fortgeschritten ist, macht sie sich durch ständigen Harndrang, einen schwachen Harnstrahl und ein unangenehmes Nachtröpfeln bemerkbar. Die Erkrankung behindert aber auch das Sexualleben der Betroffenen. Unabhängig vom Lebensalter leiden acht von zehn Männern mit einer BPH unter Erektionsstörungen. Im Laufe der Zeit wird die Lebensqualität der Betroffenen immer weiter eingeschränkt. Man(n) meidet Örtlichkeiten ohne WC, verzichtet auf den Theaterbesuch und hat Sorge vor langen Autofahrten. Obwohl das Wort „benigne“ eigentlich „gutartig“ bedeutet, geht letztlich nicht viel Gutes mit der BPH einher…
Auftragswerk
Die Ursachen einer BPH sind inzwischen gut erforscht. Auch die Therapie der BPH hat Fortschritte gemacht. Bei sehr milden Symptomen wird zunächst oft auf eine direkte Behandlung verzichtet. Regelmäßige Untersuchungen kontrollieren dann die Entwicklung des Geschehens. Manchmal muss aber auch ein operativer Eingriff erfolgen. In Europa hat die Pflanzenheilkunde eine lange Tradition. Sie bietet die nahezu einzige Möglichkeit zur Behandlung der BPH neben einer Therapie mit synthetischen Medikamenten. So kann der Pflanzeninhaltsstoff β-Sitosterin hier segensreich sein. Mutter Natur hat ihn in verschiedenen Kakteen-Arten versteckt. Aber auch dem Lycopin der Tomate oder dem in Äpfeln und Zwiebeln heimischen Quercetin hat sie einen Auftrag gegen unerwünschtes Gewebswachstum mit in die Wiege gelegt.